Ziele und Schwerpunkte

Ziele und Schwerpunkte der Kampagne

Die Kampagne «Deine Psyche? Kein Tabu!» machte vorwiegend im Kanton Zug aber auch national auf das Thema aufmerksam und war vorerst auf fünf Jahre angelegt (2013 – 2017). Sie zielte auf die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Krankheiten und setzte auf wirkungsstarke Sensibilisierung mit verschiedenen Schwerpunkten.

Sensibilisierung der Öffentlichkeit – Das Tabu brechen

Phase 1 ab 2013

Über psychische Krankheiten sprechen ist der erste Schritt, damit die Früherkennung verbessert wird, Menschen mit psychischen Leiden nicht länger ausgegrenzt werden und Suizide verhindert werden können. Die Kampagne machte psychische Themen in der Öffentlichkeit breit präsent und wollte so das offene Gespräch fördern. Die optimal verzahnten Massnahmen wurden aufgrund der repräsentativen LINK- Studie «Das Stigma psychischer Erkrankungen» (2013) entwickelt.

Vertiefung bei Fokusgruppen – Informieren und Stigma abbauen

Phase 2 ab 2014

Schwerpunkt Arbeitswelt

Als erstes packten wir dort an, wo das Tabu besonders stark ist: in der Arbeitswelt. Dass die Diskriminierung von Menschen mit psychischen Leiden – oder die Angst davor – im Arbeitsumfeld frappant sind, belegt auch die repräsentative LINK- Studie «Das Stigma psychischer Erkrankungen» (2013). Ihr nach würde sich nur jeder Vierte gegenüber dem Vorgesetzten outen und nur jeder Zehnte mit Arbeitskollegen über psychische Probleme sprechen. So wird vieles verdrängt oder mit anderen Krankheitsbildern übermalt. Das persönliche Leid wie auch der volkswirtschaftliche Schaden sind unermesslich.

Wir wollten nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv zu Verbesserungen beitragen. Unsere  Arbeitsgruppe «Fokus Job» – zusammengesetzt aus Arbeitnehmern, Arbeitgebern und psychiatrisch geschulten Fachpersonen – hatte griffige, praxisbezogene Hilfestellungen für Arbeitgeber und -nehmer in Unternehmen verschiedener Grösse entwickelt.

Schwerpunkt Berufseinstieg

Phase 3 ab 2016

Immer häufiger erkranken bereits Jugendliche in der vulnerablen Phase des Berufseinstiegs an psychischen Leiden. Darum stand die Jugend im Fokus des dritten Kampagnenjahres von «Psyche krank? Kein Tabu!». Jede/r fünfte Jugendliche erleidet in der Schweiz eine psychische Krankheit, jede/r siebte eine Depression. Die 18 – 35-Jährigen sind mit 45% die grösste Gruppe der psychisch Erkrankten in der Schweiz.

Unsere  Arbeitsgruppe «Fokus Berufseinstieg» – zusammengesetzt aus Arbeitnehmern, Arbeitgebern, Jugendlichen und psychiatrisch geschulten Fachpersonen – hatte griffige, praxisbezogene Hilfestellungen für Arbeitgeber, Bildungsinstitute sowie Jugendliche und Berufseinsteiger in Unternehmen verschiedener Grösse entwickelt.

Schwerpunkt Generation 50+

Phase 4 ab 2017

Jede zweite erwerbstätige Person ab 50 fühlt sich am Arbeitsplatz psychische belastet. Menschen im Alter von 50-59 Jahren erkranken zudem am häufigsten an einem Burnout. Die Generation 50+ stand darum im Fokus des Kampagnenjahres 2017. Für Arbeitgeber von älteren Mitarbeitenden und Arbeitnehmern ab 50 wurden praxisnahe Hilfestellungen entwickelt.

Weiterführung ab 2018

Aufgrund des grossen Erfolgs der Kampagne werden die Aktivitäten der Kampagnen punktuell weitergeführt. Diverse Firmen nahmen Elemente der Kampagne auf und führten Aktivitäten für ihre Mitarbeitenden durch, darunter die SBB, die Migros, Holcim, Johnson & Johnson und die V-ZUG AG.